Medikamente
Benzodiazepine
Alle benzodiazepinhaltigen Medikamente haben prinzipiell eine ähnliche Wirkung, allerdings ist insbesondre ihre Wirkdauer unterschiedlich. Sie werden hauptsächlich als Beruhigungsmittel (Tranquilizer) oder als Schlafmittel (Hypnotika) eingesetzt.
Die Ende der Achtzigerjahre eingeführten Benzodiazepin-Analoga (Wirkstoffe Zolpidem und Zopiclon) sind chemisch gesehen keine Benzodiazepine, wirken aber sehr ähnlich und bergen weitgehend dieselben Risiken.
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2,1 % der Befragten
gaben an, dass sie chronisch Schlaf-/ Beruhigungsmittel eingenommen haben (Gesundheits- und Lifestyle-Umfrage 2022).
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~4.5 % der 15-Jährigen
haben in ihrem Leben wenigstens einmal ein Medikament eingenommen, um sich berauschen.
Schmerzmittel auf Opioidbasis
Schmerzmittel auf Opioidbasis wurden lange Zeit hauptsächlich bei Krebsbehandlungen und nach Operationen verwendet, weil sie den Schmerz sehr effektiv bekämpfen. Da sie aber Opioide enthalten (und somit zur gleichen Familie wie das Heroin gehören) können sie bei verlängertem Gebrauch schwer abhängig machen.
Durch aggressives Marketing von Herstellerfirmen hat die Verschreibung dieser Medikamente zwischen 1996 und 2012 in den USA stark zugenommen und zur sogenannten Opioidkrise mit seither rund einer Million Toten geführt. In Europa und in der Schweiz ist die Verschreibungsquote ebenfalls stark angestiegen, aber dank der stärkeren Kontrolle durch die Behörden scheinen die Probleme hierzulande weit weniger ausgeprägt. Eine engmaschigere epidemiologische Beobachtung der Situation ist allerdings erforderlich.
Medikamentenmissbrauch durch Jugendliche
Zwischen 2018 und 2021 sind in der Schweiz mehrere Dutzend Todesfälle von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen bekannt geworden, die auf Mischkonsum von Medikamenten mit anderen Substanzen zurückzuführen waren. Verschiedene Umfragen unter Jugendlichen zeigen eine gewisse Verbreitung des Gebrauchs von Medikamenten wie Benzodiazepinen, opioidhaltigen Schmerzmitteln und Codein, oft gemischt mit anderen Substanzen wie Alkohol.