Produktion und Konsum von Cannabis
Der Anteil von THC und CBD ist abhängig von der Sorte und der Art des Anbaus der Pflanze. Die von der Polizei in der Schweiz beschlagnahmten Proben haben einen durchschnittlichen THC-Gehalt von 12,1% (Blüten) und 29,1% (Harz), ihr CBD-Gehalt wird dagegen nicht gemessen.
Cannabiskonsumierende rauchen, in der Regel mit Tabak gemischt, die Blütenspitzen der Pflanze (Marihuana) oder das Harz, welches die Blüten absondern, gemischt mit anderen Pflanzenteilen (Haschisch). Es können auch andere Extrakte oder Konzentrate hergestellt und konsumiert werden, insbesondere Öle, Tinkturen oder E-Liquids. Aus der Pflanze extrahiertes THC und CBD kann auch als Nahrungsmittelzusatz verwendet werden.
Medikamente, welche THC und/oder CBD enthalten, können auf ärztliche Verschreibung bei verschiedenen Krankheitsbildern und Symptomen (z.B. chronische Schmerzen, Schmerzen bei Krebserkrankungen, durch Multiple Sklerose hervorgerufene Krämpfe) verschrieben werden.
Seit dem Sommer 2016 sind Cannabis und Cannabisextrakte frei im Schweizer Handel erhältlich. Der THC-Anteil muss unter 1% liegen und sie enthalten im Allgemeinen unterschiedliche Anteile an CBD. Diese Produkte haben wenige oder keine psychoaktiven Effekte und es darf nicht für ihre therapeutischen Eigenschaften geworben werden.
Zudem gibt es noch chemisch synthetisierte Verbindungen, die kein Cannabis sind, aber die Wirkung von THC nachahmen. Aus diesem Grund werden sie als synthetische Cannabinoide bezeichnet. Ihre Wirkung ist in der Regel viel stärker als die von THC und kann daher viel gefährlicher sein. Diese Produkte werden manchmal auch auf CBD-Cannabis gesprüht und auf dem illegalen Markt als THC-Cannabis verkauft.
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12,1 % der Jungen / 8,4 % der Mädchen
Die Schüler*innenbefragung HBSC aus dem Jahr 2022 zeigte, dass etwa jedes zehnte Schulkind im Alter von 15 Jahren angab, im letzten Monat Cannabis konsumiert zu haben.
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Die Legalisierung von Cannabis im Vordergrund
Eine Subkommission des Parlaments arbeitet als Antwort auf eine parlamentarische Initiative an der Ausarbeitung eines Gesetzesentwurfs zur Regulierung von Cannabis. Ende September 2023 wurde dazu die Frist um zwei Jahre verlängert.
In mehreren Schweizer Städten sind zudem Pilotprojekte zum kontrollierten Verkauf von Cannabis im Jahr 2023 angelaufen.
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~4%
Gemäss der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022 haben ungefähr 4,0% der 15- bis 64-Jährigen in der Schweiz in den letzten 30 Tagen Cannabis konsumiert.