15.03.2022
In der Schweiz wachsen schätzungsweise 100’000 Kinder in einem Elternhaus auf, das von Alkohol oder anderen Substanzen schwer belastet ist. Die jährliche, von Sucht Schweiz koordinierte Aktionswoche findet heuer vom 21. bis zum 27. März statt. Zahlreiche Organisationen in 12 Kantonen führen hierzu 37 öffentliche Aktionen durch. Dadurch wird auf die Situation der betroffenen Kinder aufmerksam gemacht und dazu ermutigt, ihnen beizustehen. Aber auch die Hilfsangebote für betroffene Eltern sollen noch besser bekannt gemacht werden. Kampagnenbotschafter ist unter anderen der Komiker und Satiriker Renato Kaiser. Ehemalige Betroffene stellen ihre Berichte zur Verfügung.
Wenn ein Elternteil suchtkrank ist, leidet die ganze Familie darunter. Für die Kinder bedeutet dies oftmals, dass das Familienklima angespannt, konfliktbeladen und unberechenbar ist. Sie sind täglich mit Angst, Scham, Schuldgefühlen, Unsicherheit und nicht zuletzt mit Isolation konfrontiert.
„In den depressiven Phasen trank sie sehr viel Alkohol und nahm gleichzeitig Benzodiazepine ein. Zu diesen Zeiten (wie auch heute) war ich sehr froh um die Unterstützung meiner Grosseltern. Mit vier Jahren kannte ich bereits die Telefonnummer von ihnen auswendig, sodass ich sie in Notfällen jederzeit erreichen konnte. Aus dieser Zeit mag ich mich an die zahlreichen Konflikte meiner Eltern erinnern, welche auch schon im Spital oder mit der Polizei endeten. (Gundula*, Tochter alkoholkranker Eltern)“
Kinder von suchtkranken Eltern sind überdies besonders gefährdet, später selbst zu erkranken: Im Vergleich zu Kindern aus Familien, die keine Suchtproblematik aufweisen, haben diese Kinder ein bis zu sechsmal höheres Risiko, eine Sucht zu entwickeln, hinzu kommt ein erhöhtes Risiko für weitere psychische Erkrankungen. Doch mit Unterstützung und Stärkung von Schutzfaktoren kann die Gesellschaft dazu beitragen, dass diese Kinder zu starken Erwachsenen werden. Eine Früherkennung der Belastungssituation von Kindern suchtkranker Eltern ist deshalb wichtig.
Kinder aus suchtbelasteten Familien lieben ihre Eltern und wollen sie schützen. Umgekehrt wollen auch suchtkranke Eltern gute Eltern sein und verheimlichen aus Angst und Scham ihre Probleme. Deshalb bleibt die schwierige familiäre Situation meist geheim und die Kinder tragen die Last dieses Geheimnisses während der ganzen Kindheit. Ihr Leiden wird deshalb oft nicht erkannt.
Mit dieser nationalen Aktionswoche soll das Tabu gebrochen und die Öffentlichkeit für die Situation und die Bedürfnisse dieser Kinder sensibilisiert werden. Es wird aufgezeigt, wie Menschen in ihrem Umfeld helfen können.
„Ich habe meinen Freunden davon erzählt und sie wussten nicht, was sie tun sollten, weil sie so eine Situation noch nie erlebt haben. Ich wünschte, sie hätten mir einen Ort gegeben, an den ich fliehen konnte, und sie hätten mich wegen dieser Situation nicht ausgelacht. (Daniel*, 46, Sohn eines alkolkranken Vaters).“
Gleichzeitig können auch betroffene Eltern Hilfe erhalten: Mit einer Broschüre und am Beratungstelefon von Sucht Schweiz wird vermittelt, wie man trotz Suchtproblematik seine Elternrolle wahrnehmen und den Kindern eine Unterstützung sein kann. Auch die Website www.elternundsucht.ch kann weiterhelfen.
Die Aktionswoche findet in diesem Jahr zum ersten Mal auch in der italienischsprachigen Schweiz statt. Zudem ist sie auch Teil einer internationalen Bewegung: Verschiedene Länder wie Deutschland, Grossbritannien, Irland, Finnland, Slowenien, USA, Südkorea und Indien führen z.T. seit mehreren Jahren eine solche Aktionswoche durch. In der Schweiz beteiligen sich zahlreiche Organisationen und führen in 12 Kantonen öffentlichkeitswirksame Aktivitäten durch. Die Liste der 37 Aktivitäten und der Organisatoren finden sich im Anhang. Die lokalen Organisatoren sind Fachleute und geben den Medien gerne auch ihre Erfahrungen weiter.
„Damit das Leiden durch die Sucht nicht zu einem Familienschicksal wird müssen wir handeln, bevor es zu spät ist! (Jean-Marc Richard, Botschafter der Aktionswoche für die Suisse Romande)“
Weitere Informationen sowie Betroffenenberichte finden sich im Anhang sowie auf der Kampagnenwebsite kinder-von-suchtkranken-eltern.ch unter:
Markus Meury, Mediensprecher mmeury@suchtschweiz.ch | Tel.: 021 321 29 63
Michela Canevascini (Französisch und italienisch), Kampagnenleiterin mcanevascini@suchtschweiz.ch | Tel.: 021 321 29 19
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